Drummer und Beat Scientist, Reisender, Soulbrother und Storyteller – all diese Bezeichnungen passen auf den Musiker Makaya Mccraven aus Chicago. Makaya interpretiert den Jazz als eine Art universelle Topografie, eine Landschaft, die sich formt, wenn Musiker einander zuhören, ins Gespräch kommen und Zeit miteinander dehnen, verdichten und auflösen. Demgemäß sind seine Platten in Kapitel unterteilt, die die Namen der Orte tragen, an denen er befreundete Musiker zu seinen berüchtigten Sessions zusammentrommelt – improvisiert, frei und auf Gemeinsamkeit abzielend.
Wie bei vielen jungen Jazz-Talenten sind bei diesem Treiben moderne Editiertechniken und Hip Hop-Grooves mit unmöglichen Zählzeiten selbstverständlicher Bestandteil der musikalischen DNA. Makaya aber kombiniert diese Zutaten mit einem unfassbaren Verständnis der harmonischen und analog-akustischen Traditionen des Jazz – ein Kurzschluss, der für ihn direkt in die Zukunft dieser Musik führt. Und so ist es kein Zufall, dass neben klassischen Referenzen wie Miles Davis auch immer wieder Namen wie Madlib oder J Dilla aufflackern. Wer genau zuhört, findet viele eigene Anknüpfungspunkte, Krauteinflüsse oder Jazzrock-Anleihen, die an CAN erinnern, oder Parallelen zu Hard Bop oder spirituellem Jazz der 60er und 70er Jahre.
Makaya Mccraven, Shootingstar nicht nur der letzten Ausgabe des großen und altehrwürdigen Jazzfests Berlin 2018, kommt ins Kulturzelt Kassel, um seine neueste und bisher dichteste Platte Universal Beings vorzustellen. Wir hören einen Ausnahmemusiker, der bereits ein bisschen Jazz-Geschichte geschrieben hat und Kamasi Washington an den Fersen klebt, wenn es um eine radikale Neudeutung dieser Musik geht. Es verspricht also ein Konzert zu werden, in dem wir der Zukunft begegnen können.
www.makayamccraven.com
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Das Konzert ist bestuhlt.
MAKAYA MCCRAVEN (USA)
MI 07.08.2019 • 19:30 Uhr
Vvk.: 28,- € zzgl. Vvk.-Geb. / Ak.: 32,- €